Mikroglia

Mikroglia, auch Hortega-Zellen[1], sind multifunktionale Gliazellen im Parenchym des zentralen Nervensystems (ZNS) und werden zu den Gewebsmakrophagen gezählt. Sie gehen nicht auf Vorläufer aus dem Knochenmark zurück, sondern auf Dottersackzellen und machen etwa 10–15 Prozent der Gliazellen aus. Als Bindeglied zwischen Nerven- und Immunsystem tasten sie im intakten Gehirn ihre Umgebung ab und beseitigen durch Phagozytose und Pinozytose Abfallstoffe und Zellreste. Durch Abbau bzw. Stärkung von Synapsen tragen sie zur neuronalen Plastizität bei. Im infizierten oder verletzten Gehirn dämmen sie Schäden ein, bekämpfen Erreger, locken weitere Immunzellen an und präsentieren ihnen Antigene. Während sie bei akuten Störungen entzündungshemmend wirken, können sie bei länger andauernden Störungen zu chronischen Entzündungen beitragen.

  1. Ennio Pannese: Neurocytology: Fine Structure of Neurons, Nerve Processes, and Neuroglial Cells. Springer, 2015, ISBN 978-3-319-06856-5, S. 225. Vorlage:Cite book: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben.

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